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Berichte

Liverpool am 09.02.2003

Wir haben hier einen netten Sonntag verbracht und uns die Stadt ein wenig angeschaut. Ich muss sagen echt nett!

Das Auto haben wir bei "Albert Dock" abgestellt (_GRATIS_ - und das in UK!?!?) und sind dann gleich mal in die Docks hineingekracht. Auf die Tate Ausstellung "Shopping - A Century of Art and Consumer Culture" haben wir verzichtet da der Eintritt 4 Pfund pro Person betrug. Wir sind also weiter in die "Transatlantic Slavery Gallery" (gratis :P). Sehr interessant und gut aufbereitet! Ich hab nicht gewusst, dass 20-50 Mio. Afrikaner versklavt und unter widrigsten Bedinungen nach Amerika verschleppt wurden. Von sonstigen Greultaten ganz zu schweigen. In einem anderen Teil des Museums ging es um die Emmigranten, die damals im 19. Jh. von Liverpool aus nach Amerika und Kanada ausgewandert sind. Sie hatten sogar zwei Schiffsteile und alte Gassen von Liverpool rekonstruiert, damit man mal ein Gefühl bekommt wie's damals so war. Wie die Leute in den Schiffen einige Wochen überlebt haben ist mir ein Rätsel.

Nachdem doch etwas schwerem Stoff sind wir weiter ins Stadtzentrum und haben uns ein wenig umgeschaut. Die Stadt ist im Großen und Ganzen schön hergerichtet (Chinatown, Einkaufsstraße, Kathedrale, ...). Was allerdings negativ auffällt sind die heruntergekommenen Lagerhäuser bei den Docks mit den netten Schildern drauf: "Don't enter, risk of death!".

So richtig Spooky war der Friedhof neben der Kathedrale! Mehr oder weniger in einer großen Mulde mit 'zig Grabsteinen die tlw. den Hang gehalten haben. Dazu schlammiger, morastartiger Untergrund mit verwinkelten Bäumen. War so eine richtige Rollenspielathmosphäre! Bei Nacht würde ich dort nicht hingehen wollen :).

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Wigan Pier am 08.03.2003

Wigan ist für sein Pier und die dortige Ausstellung bzw. das Museum bekannt. Na da wir schon mal in der Nähe sind, konnten wir uns das doch nicht entgehen lassen.

Zuerst gingen wir ins "The Way We Were Heritage Centre". Dabei handelt es sich um eine Ausstellung wie das Leben hier so um 1900 war. Alles super hergerichtet: Marktplatz, Mine, Schule, Pub, ... Zusätzlich gibt es auch immer kleine Stücke die "aufgeführt" werden bzw. man kann an einer Unterrichtsstunde teilnehmen: "coal, cotton, canal" - repeat - "coal, cotton, canal" - repeat - "coal, cotton, canal" - repeat ... Repetition ist halt doch die beste Art und Weise zu lernen *g*. Der Unterricht dürfte zu der Zeit kein Zuckerschlecken gewesen sein - das Bundesheer war dagegen harmlos!!

Nach einer kurzen Stärkung im Pub ging's weiter in "Opie´s Museum of Memories". Hier sind ausgehend vom 1900 bis heute verschiedenste Produkte, Zeiterscheinungen und Entwicklungen ausgestellt. Teilweise voll überraschend wie lange es manche Produkte schon gibt :). Interessant war auch die Wandlung des Spielzeugs - ausgehend vom angemalten Kreisel bis zum super-modernen Spielzeug-Kampfroboter.

Ein schöner und interessanter Tag, nachdem wir froh waren nicht um 1900 zu leben.

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Knowsley Safari Park am 15.03.2003

Karte vom ParkSamstag ging's in den Safaripark (nähe Liverpool). Da ich Mauro und Kerstin (unsere Nachbarn) beim Computerkauf und bei der Installation geholfen habe, wurden Christina und ich schlicht weg eingeladen - sehr nice.

Für englische Verhältnisse hatten wir Kaiserwetter und haben auch gleich 2 Filme ausgeschossen (was ganz untypisch für uns ist :)). Die Viecherl selber waren auch super, da diese den herrlichen Tag genauso genossen wie wir. Die Affen waren überhaupt der Hammer: aufs Auto drauf - an der Antenne angehängt und ein wenig geschaukelt (*sascha-bleib-ruhig-ist-eh-schon-hin-die-antenne*) ... einige haben auch Autosurfing gemacht :D.

Zum Schluss gab's dann noch eine Papagei- und Seelöwen-Show. Echt faszinierend was so ein Papagei, mit einem Gehirn so groß wie eine Erdnuss, leisten kann. Die Seelöwen auch schwer kewl. Das Beste war wie sie den Unterschied zwischen Seehund und Seelöwe anhand der Fortbewegung demonstriert haben - verarschen da voll die andere Spezies :D.

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Lake District am 22. & 23.03.2003

Samstag früh sind wir - Noemi, Mauro, Kerstin, Bianca (eine deutsche Sprachassistentin) und wir zwei - Richtung Lake District aufgebrochen. Christina fuhr los und ist nach ca. fünf Minuten draufgekommen, dass sie ihre Brille nicht auf hat. Noemi und ich also Brille im Auto gesucht, aber nicht gefunden. Nach nochmaligem Nachfragen wo Christina die Brille hingegeben hat, bekam ich als Antwort: "Ich glaub' habe sie auf den Sitz gelegt". "Vielleicht sitzt du ja drauf?" - BINGO!!!!

30% ist ganz schön steil!Nach 1h15min waren wir in Windermere, das Zentrum des Lake District. Um zum Ausgangspunkt des ersten Wanderwegs in Eskdale zu kommen mussten wir über zwei Pässe, den Wrynose und den Hard Knott Pass. Das war echt ein Abenteuer, da die Straße nur aus einem asphaltierten Streifen bestand, der so breit wie ein Auto war, nur manchmal etwas breiter, damit entgegenkommende Autos vorbeifahren konnten! An manchen Stellen, wo Steinmauern an beiden Straßenrändern waren, und das war meistens der Fall, wäre ein Mercedes gar nicht mehr durchgekommen! Es war für uns schon eng! Bei der Passstraße selbst waren zwar keine Mauern, dafür über längere Stücke 30% Steigung, winzige, aber extreme Serpentinen und keine Leitplanken zum Abgrund hin, was bei einer so schmalen Straße wirklich beängstigend war (nur nicht dran denken, was passiert, wenn uns ein Auto entgegen kommt!). Mauros 12 Jahre alte Karre hatte große Probleme hinaufzukommen. Aber wir haben's dann schließlich doch geschafft und die Landschaft da oben war echt fantastisch.

Nachdem uns der Parkplatz beim Ausgangspunkt zu teuer war (die verlangen wirklich bei jedem Parkplatz Geld *mit-dem-Zeigefinger-auf-die-Stirn-klopf*), haben wir uns bei einem Inn hingestellt und sind von dort aus losmarschiert. Die Folge war, dass wir von Anfang an fröhlich einen völlig falsch Weg gegangen sind. Wir sind ungefähr zwei Stunden immer weiter in die Berge hinein gewandert. Noemi wäre uns am Anfang fast eingegangen, da sie noch nie wirklich wandern und "bergsteigen" war.
Die Landschaft war herrlich! Überall nur Berge, Gras, Steine, kleine Bäche und ab und zu Schafe. Da wir ja im Nirgendwo waren, auch keine anderen Wanderer, also absolut fantastisch. Das Wetter war auch wunderbar. Als wir dann irgendwann mitbekommen haben, dass das nicht der eingezeichnete Weg sein kann, hab ich mir mal die Karte mal angeschaut und unsere Position gefunden (bin ja ein alter Orientierungsläufer): wir waren weitab vom Weg, das Gebiet war auf der Karte nicht einmal mehr eingezeichnet! Wir sind dann in die Richtung weitergegangen, wo ich dachte, dass der Weg sein müsste und haben ihn dann auch wirklich gefunden, sogar mit Wanderern darauf (*muss-also-passen*)! Da es dann doch schon recht spät war sind wir zurück zum Auto und dann Richtung Westen ans Meer gefahren um ein bisschen am Strand herumzugehen.
Dann ging's zurück nach Windermere wo unser Bed&Breakfast war. Abend gegessen haben wir in einem Pub, überall sonst war es absolut voll, weil offensichtlich halb England das Wochenende im Lake District verbracht hat.

Unser Quartier war sehr nett. Wir hatten ein Doppelzimmer, ein Einzelzimmer und ein Dreibettzimmer, also haben wir mit Noemi in einem Zimmer geschlafen. Zum Frühstück gab es Cornflakes, Toast und "English Breakfast". Das ist mir nicht ganz bekommen, was bei dem Fettgehalt kein Wunder war.

Die zweite Wanderung war um Keswick herum. Nachdem wir aus unserem Fehler gelernt haben, sind wir wirklich von dem eingezeichnetem Startpunkt aus losgegangen. Außerdem hat sich Noemi die Wegbeschreibung in dem Buch genau durchgelesen und wir haben uns tatsächlich nur einmal verlaufen und einen Umweg auf einen Berg hinauf gemacht. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wollten wir immer höher hinauf als die Wege es vorsahen! Bei dieser Wanderung sind wir an einem "Stone Circle" vorbeigekommen, eine Art kleiners Stone Henge. Angeblich 2500 BC von irgendwelchen Farmern aus kultischen und erntetechnischen Gründen errichtet. Nach ca. 5h waren wir dann wieder beim Auto und haben uns in Keswick noch in eine Kaffee gesetzt und uns ein bisschen den Ort angeschaut, ist echt recht schön dort! Danach gings wieder nach Wigan zurück.

Der Lake District ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde und vor allem landschaftlich sehr vielseitig. Man fährt um eine Kurve und die Gegend sieht total anders aus als die, durch die man grade gefahren ist. Das Wochenende war auf jeden Fall ein Erlebnis! Und sportlich waren wir auch, weil beide Wege jeweils ca. 12 km lang waren (nicht zu vergessen die unzähligen Höhenmeter).

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Schottland vom 12.4. bis 18.4.2003

Nachdem mich Christina dazu überredet hatte für eine Woche nach Schottland zu fahren ging's am Samstag in der Früh los. Erstes Ziel war Edinburgh, welches ca. 340km von Wigan entfernt liegt. Nach ca. 4 Stunden Fahrt mit dem Auto erreichten wir unser Bed&Breakfast. Leider gab's nur Twin Rooms (d.h. kein Doppelbett), aber was soll's.
Wir verstauten schnell unsere 7 Sachen im Quartier und schon fuhren wir mit dem Bus los um in die Stadt hineinzuschnuppern. Wir waren von Anfang an begeistert. Edinburgh ist eine schöne alte Stadt mit sehr viel Charme. Im Stadtzentrum ist ein "Berg" mit der alten Burg und der Altstadt von Edinburgh. Davor ein großer Park mit viel Grün auf dessen anderer Seite die "neue" Stadt beginnt.
Wir bummelten zuerst gemütlich durch die Altstadt und planten, was wir uns am nächsten Tag anschauen wollen. Da so viel gehen hungrig macht schauten wir noch in die neue Stadt um uns nach einem netten Pub/Restaurant umzusehen. Wir wurden auch fündig und ließen uns mit für England/Schottland typischer Kost und Getränken verwöhnen (so weit das halt möglich ist :)). Gesättigt ging's dann zurück ins B&B.

Den Sonntag starteten wir gleich mit der Besteigung von Arthur's Seat. Von dort aus zurück zum Palace und die Royal Mile hinauf zur Burg von Edinburgh. Der Eintritt in die Burg war mit 8.5 GBP pro Person zwar recht teuer, aber dafür wurde uns auch Einiges geboten! Man hat nicht nur einen herrlichen Blick auf die Stadt, man kann auch bewundern wie die Schottischen Könige gehaust haben und eine Blick auf die Schottischen Kronjuwelen werfen. Weiters gibt es das Scottish National War Memorial, das Military Museum und das one o'clock gun (und das in Zeiten der Atomuhren!?!). Danach waren wir seeeeeeehhhhhhrrrrr K.O.
Nachdem wir uns im Quartier gestärkt hatten und uns ein Quartier für den nächsten Tag gesucht hatten (ursprünglich waren für Edinburgh nur 2 Tage eingeplant) schauten wir noch mal in die Stadt um uns in einem wunderschön eingerichteten Pub, The Guildford Arms, mit schottischem Ale (Orkney Dark Island - sehr zu empfehlen!) zu stärken.

Montags schnupperten wir in "The Peoples Story Museum" und "The Museum of Scottland". Dort gab es sehr viel Interessantes zu erfahren und das beste von allem war, es war _GRATIS_.

Dienstag Früh brachen wir nach Inverness auf und 250km später waren wir dort :). Da wir hier kein Quartier gebucht hatten machten wir uns zu allererst auf die Suche nach einem solchen. Wir wurden auch recht schnell fündig und ergatterten in einer Jugendherberge ein 3er-Zimmer für uns alleine. Auf ging's zu einem Rundgang in die Stadt. Inverness ist wie Edinburgh alt und schön. Leider schaffte es die Stadtverwaltung hier nicht eine schöne Trennung zwischen alt und neu herzustellung. In einem kleinen Markt entdeckten wir ein kleines Modellbahngeschäft in dem wir zwei Loks für meinen Vater fanden. Nach etlichen Versuchen ihn mit dem Mobiltelefon zu erreichen (Fehlermeldung: "Netz gesperr") musste die gute alte Telefonzelle herhalten. 5 Minuten später ging das Mobiltelefon dann wieder (es lebe die neue Technologie *g*).

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf um uns diverse Sehenswürdigkeiten anzuschauen und um auf die Isle of Skye zu kommen. Da Inverness gleich neben Loch Ness liegt entschlossen wir uns dort zu frühstücken. Castle Urquhart betrachteten wir nur aus der Ferne, da uns 5.50 GBP doch etwas teuer erschienen. Dafür entdeckten wir einen netten Weg zu einem Aussichtspunkt zum Loch. Am Ende des Lochs wollten wir noch ein altes Kloster besichtigen, das hatte aber leider geschlossen. Dafür durften wir 4 Schiffen beim Durchqueren einer Staustufe zusehen.
Jetzt ging's quer durch die Highlands Richtung Isle of Skye. Die Landschaft war einfach beeindruckend - karg, schön und faszinierend. Auf der Insel suchten wir gleich unser Quartier im Ort "Peinlich" (ohne Scheiß). "Ort" durfte man das eigentlich gar nicht nennen, da sich das im Nirgendwo auf der Insel befindet. Herrlich grün, kein Lärm, einfach schön!! Begrüßt wurden wir ganz herzlich von "unserem" kleinen Lämmchen. Abends speisten wir dann in einem Fischrestaurant in Portree. War ein sehr feines Essen nur die Kellnerin war etwas verwirrt. Sie verstand nicht warum wir die Getränke die wir nie bekommen hatten nicht bezahlen wollten *g*.

Den Donnerstag starteten wir mit einem deftigen schottischen Frühstück (Eier, gebratener Schinken, Tomaten, Champignons, Kartoffelpuffer, Müsli, Früchte, ...). So gestärkt brachen wir zur Inselrundfahrt auf. Es gab viel zu sehen und die Landschaft war einfach herrlich. Hier spechen die Bilder hoffentlich für sich selbst - auch wenn wir nicht alles fototechnisch festhalten konnten/wollten (manches muss man einfach mit den eigenen Augen sehen). Da dies der letzte Abend unserer Reise war entschlossen wir uns den Sonnenuntergang anzusehen um somit den Urlaub rund abzuschließen - dabei ging uns dann fast noch das Benzin aus :P. Und finde auf so einer kleinen Insel mal eine Tankstelle _UND_ einen Geldautomaten!

Den nächsten Tag verbrachten wir wie erwartet fast nur im Auto und es tat gut nach mehr als 660km und ca. 12h Fahrt wieder "zu Hause" zu sein.

Detail am Rande: So ein Urlaub in England ist nicht billig, die Woche machte uns um ca. 650€ ärmer, wobei wir des öfteren nur Packerlsuppe und Sandwich gegessen haben und unsere Quartiere zur Klasse "sehr billig" für GB zählten.

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